Kniegelenksprothese

Kniegelenksprothese


Wann entscheide ich mich für ein künstliches Gelenk?

Die Implantation einer Knieprothese sollte immer der letzte-Therapieschritt sein. Erst nach Ausschöpfung aller konservativen Behandlungsmaßnahmen, anhaltend starken Beschwerden mit erheblichem Leidendruck und Minderung der Lebensqualität, muss jeder Patient für sich den richtigen Zeitpunkt entscheiden. Das entscheidende Kriterium, mit der Operation so lange wie möglich zu warten, liegt in der begrenzten Haltbarkeit der Knie-Endoprothesen. Als Oberflächenersatz hält die Prothese, nach neuestem Stand der Technik und Entwicklung, durchschnittlich 15-18 Jahre.


Welche Prothese ist für mich die Richtige?

Grundsätzlich wird bei der Knieprothesen-Operation die kaputte Gelenkfläche durch eine neue/ künstliche Oberfläche ersetzt. Welche Prothese im Einzelfall die richtige für den Patient ist, muss der Operateur entscheiden und dem Patienten vorschlagen und hängt im Einzelfall von vielen Faktoren ab.

Vor der Operation wird nach aktueller Bildgebung eine OP-Planung mit einem speziellen Computer-Programm erstellt und nach den individuellen Gelenkbesonderheiten geplant. Jeder Patient bekommt mit dieser Vorplanung und intraoperativem Befund die exakt „richtige“ Prothese bzw. Prothesengröße mit bester Langzeithaltbarkeit.


Die Oberflächenprothese

Bei der Oberflächenersatzprothese wird die kaputte Gelenkfläche in allen Bereichen mit einer Prothesen-Oberfläche versorgt. Die Prothesenform passt sich der anatomischen Gelenkform von Ober- und Unterschenkel an. Zwischen der Oberschenkelkomponente und Unterschenkel-komponente befindet sich ein bewegliches Kunststoff- Lager .Die Kniescheibe, Seitenbänder und Kapselstrukturen verbleiben und die Bein-Achse wird in der mechanischen Belastungsachse korrigiert.


Arthroskopie (Kniespiegelung):
Meniskusläsionen sind häufige Erkrankungen im Kniegelenk. Die Menisken (Außen- und Innenmeniskus) sind knorpelige Puffer, die durch ihre Konsistenz und die Beweglichkeit im Kniegelenk eine optimale Kraftübertragung sichern. Diese halbmondförmigen Scheiben verbessern den Kontakt zwischen dem Schienbeines und dem Oberschenkelknochen und damit auch die Stabilität des Kniegelenks.
Durch die massive Beanspruchung der Knorpelscheiben kann es bei ruckartigen Bewegungen oder auch bei chronischer Überlastung zu Verletzungen der Menisken kommen.


Die Symptome der Meniskusverletzungen sind meist akute Schmerzen bei Bewegung und kommen vor allem nach Verdrehung des Kniegelenks vor. Häufige Folgen hiervon sind Schwellungen des Kniegelenks, die durch eine Flüssigkeitsansammlung im Kniegelenk hervorgerufen werden und stechende Schmerzen bei Drehbewegungen des Beines. Im schlimmsten Fall kann eine federnde Streckhemmung oder Beugedefizit ( das Knie geht nicht mehr „krumm“ …) auftreten. Bei akuten oder chronischen, verschleißbedingten Meniskusverletzungen mit Beschwerden wird die Kniespiegelung (Arthroskopie, kurz ASK) bei o.g. Beschwerden empfohlen. Bei jungen Patienten, Sportlern, Berufstätigkeit mit körperlicher Belastung wird die Kniespiegelung dringlich empfohlen um auch „präventiv“ die Meniskusstrukturen so zu sanieren, das kein
„Komplettverlust“ der Stoßdämpferfunktion resultiert.
Bei verschleißbedingten, chronischen Meniskusverletzungen im Alter sollte die Entscheidung zur Operation nur bei erheblichen, persistierenden Beschwerden gestellt werden.


Durchführung einer Kniespiegelung:
Bei der Arthroskopie wird über einen kleinen Zugang, ca. 1cm Hautschnitt unterhalb der Kniescheibe, eine Kamera in das Kniegelenk vorgeschoben. Durch einen weiteren kleinen Hautschnitt wird eine
Wasserzuleitung eingeführt, durch welche das Gelenk mit Wasser umspült wird. Durch diese Wasserleitung und Lichtquelle lassen sich die Kniebinnenstrukturen in allen Gelenkregionen betrachten und behandeln. Über den zweiten Arbeitskanal können „Reparaturen“ durchgeführt
werden. Es werden alle Strukturen untersucht, fotografiert und verletzte Strukturen saniert.



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